Chronik der Skilifte Kirchdorf in Tirol 1955 bis 2025

Die Anfänge des Wintersports und Tourismus nach 1945 sind beim Alpengasthof Adlerpoint anzusetzen, wo die ersten Jugendgruppen untergebracht waren. Herr Michael Seiwald war einer der ersten Pioniere, die ab 1955 einen kleinen Skilift im Bereich "Lengreit Wiese" oberhalb von Habach betrieben haben. Michael Seiwald betrieb den Lift aus seinem Auto, einem kleinen VW Käfer.

In den 1960er Jahren kamen immer mehr englischsprachige Touristen nach Kirchdorf. Unter dem Reisebüro Tyrolien Tours, gegründet von Herrn Doge im Jahr 1960, wurden viele Touristen nach Kirchdorf gebracht. Auch das Reisebüro "Autotours" brachte viele Touristen aus Commonwealth-Staaten nach Kirchdorf, wodurch der Ort als Vorreiter für englischsprachige Touristen gilt, was bis heute so geblieben ist. Der Bedarf an einem besseren Skilift führte dazu, dass unter der Führung von Stefan Schwaiger, Sepp Bichler, Helmut Bendler und den Habacher Familien sowie vielen Unterstützern aus Kirchdorf im Jahr 1961 ein neuer Skilift geplant wurde. Der Weg führte sie nach Vorarlberg, wo Herr Doppelmayr Sen. persönlich einen Lift im Bödlele vorstellte. Sie wurden sich mit Herrn Doppelmayr schnell einig und bestellten diesen Lift im Juni 1961.

Unter der Führung von Stefan Schwaiger als erstem Geschäftsführer wurde die Kirchdorfer Skilift GesmbH gegründet. Unter der Leitung von Kirchmayr Toni wurde das Fundament in Eigenregie erstellt und von der Firma Doppelmayr der Mühlreitlift gebaut. Der erste Skitag fand am 6. Januar 1962 statt, da es keinen Schnee gab. Zu dieser Zeit gab es auch keine Pistenwalze, und die Pisten wurden per Hand präpariert.

1956 wurde im Gasthof Winterstellen der Wintersportverein Kirchdorf gegründet, der viel zur positiven Entwicklung beigetragen hat.

1962 wurde auch in Erpfendorf durch Martin Unterrainer ein Skilift gebaut. Nach vielen erfolgreichen Wintern wurde am Leitenhang/Habachfeld das Gelände erweitert und der Leiten Lift 1968 errichtet.

Herr Ernst Gründler übernahm im Jahr 1975 die Gesellschaft und betrieb den Ausbau weiter mit seinem Freund Wolfgang Hagsteiner. In den 1970er Jahren erlebte der Wintersport in Kirchdorf einen weiteren Aufschwung. Neue Technologien und die wachsende Popularität des Skifahrens lockten noch mehr Touristen in die Region. Skischulen wurden gegründet und das Angebot an Unterkünften erweitert. Die Kirchdorfer Skilifte GmbH investierte kontinuierlich in die Infrastruktur und optimierte die Pistenpräparierung. Der Einsatz von Pistenwalzen und Schneekanonen revolutionierte die Bedingungen für die Wintersportler. Die Kooperation mit anderen Skigebieten in der Nähe führte zu einer Vernetzung der Angebote, sodass die Gäste eine größere Vielfalt an Abfahrten genießen konnten. Die lokale Wirtschaft profitierte enorm von dieser Entwicklung, da der Tourismus zahlreiche Arbeitsplätze schuf und die Einnahmen der Gemeinde steigerte. Auch heute noch ist Kirchdorf ein beliebtes Ziel für Wintersportler aus aller Welt, die die gut präparierten Pisten und die herzliche Gastfreundschaft zu schätzen wissen.

Die 1970er Jahre waren geprägt von der Innovationsfreude des Tourismusverbandes unter der Leitung von Herrn Hannes Marthe. Er hatte die Idee des Skipasses "1 für 3", der das erste ortsübergreifende Angebot in unserer Region zwischen Kirchdorf, Erpfendorf und der Steinplatte darstellte. Dies förderte den Tourismus erheblich und legte den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft.

Auch wurde in St. Johann durch die Bergbahnen viel investiert und unsere Gäste konnten auch diesen Nachbarskigebiet schöne Tage erleben. Es war eine Bereicherung und hat dazu beigetragen, dass das gesamte Skigebiet attraktiver und vielfältiger wird. Unsere Gäste haben besonders die gut präparierten Pisten und die modernen Liftanlagen geschätzt, was ihren Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat.

Auch Herr Andrä Brandtner trug maßgeblich zur Entwicklung bei, als er 1972 neue Skilifte auf der Steinplatte eröffnete. Dank dieser neuen Attraktion und den zahlreichen Neubauten im Hotelbereich in Kirchdorf und Erpfendorf stiegen die Nächtigungszahlen merklich an.

Im Jahr 1975 wurde ein weiterer Skilift am Stegenhäusel gebaut, der trotz geringer Schneemengen im Januar 1976 feierlich eingeweiht wurde. Um den Bau des Stegenhäusel-Lifts zu ermöglichen, wurde die Gesellschaft in eine GesmbH & Co. KG umgewandelt. Diese organisatorische Veränderung war notwendig, um die wachsenden touristischen Anforderungen zu erfüllen.

In den folgenden Jahren erlebte die Region eine kontinuierliche Zunahme an Touristen und steigenden Nächtigungszahlen. Um diesen Boom gerecht zu werden, wurden immer wieder Pläne geschmiedet, einen Sessellift zu bauen. Die ersten Pläne betrafen den Kalkstein sowie den Bereich Schatterkopf Gasteig/Bicheln oder in Erpfendorf die Krepperalm/Prostalm/Strüblalm. Die Notwendigkeit, die Infrastruktur zu verbessern und den Komfort für die Touristen zu erhöhen, war offensichtlich.

Im Jahr 1987/88 wurde die erste Anlage zur künstlichen Beschneiung errichtet. Diese technische Innovation ermöglichte es, auch bei unzureichenden Schneefallbedingungen eine gleichmäßige Schneedecke zu gewährleisten und somit die Wintersaison zu verlängern.

Im Jahr 1995 wurde im Gemeindesaal in Kirchdorf das Projekt "Sesselbahn Habachfeld Stegenhäusel" mit einer Gesamtsumme von 26 Millionen Schilling vorgestellt. Leider fanden diese privaten Initiativen in der Gemeinde Kirchdorf und beim Tourismusverband kein Gehör, sodass alle diese Pläne wieder verschoben wurden.

Die Geschichte des Tourismus in unserer Region zeigt, wie wichtig es ist, innovative Ideen und Projekte zu verfolgen, auch wenn sie nicht immer sofort umgesetzt werden können. Die kontinuierliche Entwicklung und Verbesserung der Infrastruktur sind entscheidend für den langfristigen Erfolg und die Attraktivität unserer Region.

Im Jahr 2000 erklärten sich die Gemeinde und der Tourismusverband bereit, in die Gesellschaft einzusteigen, und ein Neustart unter der Führung von Herrn Josef Lackner als Geschäftsführer begann. Herrn Ernst Gründler gebührt für seinen unermüdlichen Einsatz für die Liftgesellschaft ein besonderer Dank. Die Unterstützung durch die Gemeinde und den Tourismusverband sowie die Beteiligung von Skischule und Hotellerie in Habach, vielen weiteren Geschäftsleuten und der Raiffeisenbank Kirchdorf war von großer Bedeutung für die Entwicklung der Skilifte Kirchdorf.

Als erster Schritt des Neustarts wurde 2003 der Leitenlift unter der Führung von Josef Lackner neu errichtet. Diese Neustrukturierung umfasste auch den Ausbau und die Perfektionierung der Beschneiungsanlagen, um optimale Bedingungen für den Wintersportverein und die Skischule zu schaffen.
Unter der Leitung von Josef Lackner wurde 2007 eine 4er-Sesselbahn anstelle des Mühlreitliftes und Stegenhäusel-Liftes errichtet, die trotz wenig Schnee im Jahr 2008 in Betrieb genommen werden konnte. Die Errichtung der Beschneiungsanlage an der Sesselbahn war ein weiterer wichtiger Schritt, um perfekte Bedingungen für den Wintersport und die Skischule zu gewährleisten.

Aufgrund der ständigen Veränderungen und Verbesserungen der umliegenden Liftgesellschaften sowie des Gästeverhaltens wurde die neu gebaute Sesselbahn leider nicht zufriedenstellend genutzt, weshalb immer wieder Zuschüsse von der Gemeinde und dem Tourismusverband benötigt wurden. Die kontinuierliche Unterstützung dieser Einrichtungen war entscheidend, um die Skilifte Kirchdorf weiterhin erfolgreich betreiben zu können und den Gästen optimale Wintersportbedingungen zu bieten.

Im Jahr 2015 übergab Herr Josef Lackner nach einer erfolgreichen Tätigkeit seine Position als Geschäftsführer an Herrn Mag. Florian Schluifer. Herr Schluifer brachte viel Elan und neue Ideen für die Neuausrichtung der Sesselbahn mit und stellte eine Vielzahl von Projekten vor. Leider war es nicht möglich, diese Projekte umzusetzen, was zu einer Änderung der strategischen Ausrichtung führte.

Im Jahr 2023 entschied die Gesellschaft aufgrund der fortschreitenden klimatischen Verhältnisse und der Auswirkungen der "Corona"-Pandemie, die Sesselbahn zu verkaufen. Im Herbst 2023 wurde die Sesselbahn schließlich abgebaut und im Frühjahr 2024 rückgebaut.

Im Juni 2025 übergab Mag. Florian Schluifer die Geschäftsführung an Herrn Eduard Bichler. Herr Bichler übernahm damit die Verantwortung, die Gesellschaft unter den neuen Bedingungen weiterzuführen und neue Wege für die Zukunft zu finden.

Herr Eduard Bichler führt nun die Gesellschaft und versucht, am Leitenlift ein neues Konzept zu erarbeiten und als “Yapps Winterland“ für Kinder und Familien zu betreiben. Das Ziel dieses Projekts ist es, eine attraktive, familienfreundliche Winterdestination zu schaffen, die sowohl Spaß als auch Sicherheit bietet. Dabei sollen verschiedene Aktivitäten und Angebote für Kinder und ihre Eltern entwickelt werden, um den Winterurlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.

Mit viel Unterstützung der Gemeinde Kirchdorf und des Tourismusverbandes wird nun versucht, dem Wintersport in der Gemeinde Kirchdorf und in der Region einen wichtigen Beitrag zu leisten, damit die Kinder wieder dem Wintersport nachgehen können und die sportliche Entwicklung unserer Gemeindebürger und Gäste gewährleistet ist. Dies ist besonders wichtig, da der Wintersport nicht nur zur körperlichen Gesundheit beiträgt, sondern auch den Gemeinschaftssinn stärkt und den Kindern wertvolle Erfahrungen bietet. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen und Freiwilligen hoffen wir, eine nachhaltige Entwicklung des Wintersports zu fördern und langfristige Vorteile für die gesamte Region zu schaffen.

Wir haben versucht, diese Chronik so vollständig wie möglich zu erstellen und haben dabei sicherlich viele wichtige Dinge vergessen oder Personen nicht erwähnt, die maßgeblich zur Entwicklung beigetragen haben. An dieser Stelle möchte ich dies nachholen und meinen herzlichen Dank aussprechen. Ohne die Mithilfe der Pioniere, der freiwilligen Helfer, sowie die Unterstützung von Geschäftsleuten, Partnern, der Gemeinde Kirchdorf und des Tourismusverbandes wäre all dies nicht möglich gewesen. Ihre Beiträge und Ihr Einsatz haben maßgeblich dazu beigetragen, dass dieses Projekt erfolgreich umgesetzt werden konnte. Ich möchte allen Beteiligten meinen tief empfundenen Dank aussprechen und hoffe, dass diese Chronik ein würdiger Ausdruck unserer gemeinsamen Anstrengungen ist. Besonders hervorheben möchte ich die unermüdliche Arbeit und das Engagement, das von allen Seiten gezeigt wurde. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen ihre Zeit, Energie und Ressourcen für dieses Projekt zur Verfügung gestellt haben. Diese Chronik ist nicht nur ein Dokument der Vergangenheit, sondern auch ein Symbol für die Gemeinschaft und die Zusammenarbeit, die uns alle verbindet. Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft gemeinsam an weiteren Projekten arbeiten und Erfolg haben werden.

13. März 2025
Eduard Bichler

 
 
Skischule Kirchdorf
Innsbrucker Straße 17
6382 Kirchdorf in Tirol
Österreich
Kontakt zu uns
Tel: +43 (0) 5352 65716
E-Mail: ski-total@mykitzalps.com
Online buchen
Sichern Sie sich bereits jetzt die besten Plätze und
nutzen Sie den Preisvorteil der Online-Buchung.
> Start now